Fremdsprachen ab der E-Phase

Fremdsprachen ab der E-Phase

Die Beherrschung moderner Fremdsprachen gewinnt durch den Prozess der europäischen Integration und den Ausbau der internationalen Beziehungen immer mehr an Bedeutung. Sie erschließt andere Kulturräume und Lebensstile, kann aber auch als eine Investition für die berufliche Zukunft betrachtet werden.

Deshalb bieten die drei Marburger Gymnasien Elisabethschule, Gymnasium Philippinum und Martin-Luther-Schule gemeinsam allen Schülern der E-Phase die Möglichkeit, folgende Fremdsprachen zu erlernen:

Italienisch, Russisch, Spanisch, Französisch


Nach § 19 und § 20 Abs. 5 der Verordnung über die Bildungsgänge und die Abiturprüfung in der gymnasialen Oberstufe vom 19. September 1998 kann die Schülerin oder der Schüler über die fremdsprachlichen Verpflichtungen hinaus jede weitere angebotene Fremdsprache als Grundkursfach betreiben. Die erzielten Kursergebnisse können in der Gesamtqualifikation für die allgemeine Hochschulreife angerechnet werden, wenn der Schüler in dieser Fremdsprache in der gesamten Einführungsphase Unterricht mit mindestens drei Wochenstunden hatte und wenn mindestens das Ergebnis eines Kurses der Jahrgangsstufe Q-3/4 eingebracht wird.

Die Wahl dieser zusätzlichen Fremdsprache erfolgt am Ende der Klasse 9. Jeder Schüler kann (aus stundenplantechnischen Gründen) nur eine dieser Fremdsprachen ab der E-Phase neu beginnen. Der Unterricht in den Fächern Spanisch, Italienisch und Französisch umfasst vier Wochenstunden und ist somit abiturrelevant im mündlichen und schriftlichen Bereich.

Wie in den übrigen Fremdsprachen werden in jedem Halbjahr zwei schriftliche Leistungsnachweise gefordert.

Italienisch
Was spricht dafür, Italienisch zu lernen?

Zum einen ist der Erwerb moderner Fremdsprachen prinzipiell in einem immer stärker zusammenwachsenden Europa in jeder Hinsicht von Vorteil. Des Weiteren ist Italienisch zwar keine Weltsprache, nimmt aber innerhalb der europäischen Union, mit der Deutschland den größten Teil seines Außenhandels abwickelt, eine herausragende Stellung ein (Italien, Frankreich und Großbritannien liegen, was ihre Bevölkerung betrifft, mit ca. 60 Mio. Einwohnern ungefähr gleichauf, es folgen Spanien und Polen mit knapp 40 Mio. Einwohnern). Hinzu kommt, dass Italienisch eine sehr schöne, melodische Sprache ist, dass die deutsche und italienische Kultur seit Karl dem Großen eng verbunden sind und dass die Italiener ein sehr kontaktfreudiges, aufgeschlossenes Volk sind. Nicht zuletzt ist Italien wegen seines angenehmen Klimas, seiner abwechslungsreichen Landschaft und seiner Kunstschätze immer eine Reise wert.

Warum Italienisch? – Italienischkenntnisse eröffnen ungeahnte Perspektiven!
Für bessere berufliche Chancen:
• Italien gehört zu einem der wichtigsten Handelspartner Deutschlands.
• Im Bereich Handel, Dienstleistung und Industrie eröffnen Italienischkenntnisse – da die Zahl der Italienisch-Sprechenden in Deutschland noch nicht so groß ist – bei Bewerbungen zusätzliche Berufschancen.
• … durch integrierte italienisch-deutsche Studiengänge an Universitäten und Fachhochschulen.
• Diplomdolmetscher/-übersetzer sind sowohl in der Politik als auch in der freien Wirtschaft nach wie vor gefragt.
• Auch neue Diplomstudiengänge wie Literaturübersetzen bieten gute Zukunftsperspektiven.
• Im Rahmen eines Studiums der Kunstgeschichte sind Kenntnisse der italienischen Sprache besonders erwünscht und werden zum Teil sogar von den Studienordnungen vorgeschrieben.
• Auch für das Studium der Fächer Archäologie, Geschichte, Philosophie, Musik und Mode-Design sind Italienischkenntnisse sehr nützlich und teilweise sogar erforderlich.
• Nicht zuletzt kann man mit einem Italienischstudium und dem Studium eines weiteren Faches auch Lehrer werden!
Für eine solidere Allgemeinbildung:
• Kenntnisse über Italien und die italienische Sprache sind unverzichtbar für das Allgemeinwissen.
• Italienisch ist eine der wichtigsten Sprachen Europas. Mehr als 57 Mio. Menschen sprechen Italienisch als Muttersprache.
• Italien hat die europäische Kultur entscheidend mitgeprägt. Italienische Komponisten, Schriftsteller, Maler, Bildhauer, Architekten, Filmregisseure, Designer usw. sind in der ganzen Welt bekannt.
• Mit Vorkenntnissen in anderen Sprachen, besonders Latein und Französisch, fällt der Erwerb des Italienischen gar nicht mehr so schwer.
• Italienischkenntnisse erleichtern ihrerseits auch den Erwerb weiterer romanischer Sprachen.
Für ein schöneres Privatleben:

• Wer Italienisch lernt, erschließt sich eine neue, faszinierende Welt mit mehr Lebensqualität.

• Gerade die italienische Küche ist für jeden deutschen Gaumen ein unverzichtbarer Genuss.

• Aber uns Deutsche fasziniert vor allem die heitere Lebensart der Italiener.
• Italien ist schön: Italien ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Mit Italienischkenntnissen erlebt man das Land intensiver und authentischer.
• Italienisch ist schön: Die italienische Sprache ist melodisch und harmonisch. Sie sprechen und verstehen zu können, steigert das ästhetische Empfinden.
• In Deutschland wohnen ca. ½ Million Italiener: Italienischkenntnisse erleichtern soziale Kontakte mit unseren italienischen Mitbürgern.
• Sich in vielen Ländern Europas zu Hause fühlen zu können, bedeutet immer, die Sprache und Kultur der jeweiligen Länder zu kennen. Die Erfahrung sagt: Es lohnt sich immer!

Spanisch
Spanisch gehört zu den wenigen Sprachen, denen die Bezeichnung Weltsprache wirklich zukommt. Spanisch ist in der ganzen Welt verbreitet, außer in Europa besonders in Süd- und Mittelamerika, in Teilen Nordamerikas, in Afrika und auf den Philippinen. Insgesamt sind es weit mehr als 300 Millionen Menschen, die Spanisch als Muttersprache oder geläufige zweite Sprache sprechen. Spanisch gehört zu den vier UNO-Sprachen.

Spanien ist eine alte Kulturnation, in der sich abendländisch-christliche mit maurischen Traditionslinien verbinden. In der Antike, im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit lag in Spanien eines der Zentren der europäischen Geschichte. Durch seine Berührung mit dem Islam und seine Kolonien unterlag es auch vielen außereuropäischen Einflüssen.

Wegen seiner kulturellen Vielfalt und seiner großartigen Landschaft ist Spanien zu einem der wichtigsten Reiseländer geworden.

Spanien ist Mitglied der Europäischen Gemeinschaft und wird mit der Vereinheitlichung des gemeinsamen Marktes ab 1993 noch näher an uns heranrücken. Die Bundesrepublik ist neben Frankreich der wichtigste Handelspartner.

Wegen der großen Verbreitung des Spanischen in der Welt stellt die Kenntnis dieser Sprache eine besondere berufliche Qualifikation dar.

Auslandskontakte werden gefördert. Briefwechsel mit spanischen Schülerinnen und Schülern oder Austauschmöglichkeiten mit spanischen oder lateinamerikanischen Schulen können jederzeit vermittelt werden.

Kenntnisse des Lateinischen oder Französischen können beim Erlernen des Spanischen zwar hilfreich sein, sind aber keineswegs nötig. Denn im Vergleich mit anderen europäischen Sprachen ist Spanisch leicht erlernbar. Die Ausspracheregeln sind eindeutig festgelegt, ebenso regelhaft ist die Rechtschreibung. Die Grammatik ist klar und logisch, der Grundwortschatz einfach und überschaubar.

Russisch

RUSSISCH – EINE ALTERNATIVE

Für Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Philippinum besteht im Rahmen der Kooperation zwischen den Schulen die Möglichkeit ab der E-Phase am Russisch-Unterricht an der Martin-Luther-Schule teilzunehmen. Die Unterrichtszeiten werden mit den Kursteilnehmern auf einem Vorbesprechungstermin abgesprochen, zu dem in der ersten Unterrichtswoche nach den Sommerferien eingeladen wird.

Der Russisch-Kurs wird dreistündig angeboten. Wenn Russisch ab der E-Phase als zusätzliche Fremdsprache neu begonnen wird, kann es nicht Prüfungsfach im Abitur sein. Die Kursergebnisse können aber bei einer Unterrichtsteilnahme bis einschließlich der Q-Phase in die Grundkurswertung für das Abitur eingebracht werden. Realschulabgänger können mit Russisch als 2. Fremdsprache im angebotenen Kurs ihre Fremdsprachenverpflichtung erfüllen.

Schülerinnen und Schüler mit russischen Hintergrundkenntnissen werden jeweils möglichst niveaugerecht in einen ihrem Kenntnisstand entsprechenden Kurs eingestuft.

Aber – ist Russisch nicht sehr schwer?

Das kyrillische Alphabet ist – anders als häufig angenommen – in kurzer Zeit erlernbar. Es gibt viele russische Buchstaben, die den deutschen (lateinischen) Buchstaben im Lautwert entsprechen; andere sind aus dem griechischen Alphabet abgeleitet.

Insgesamt gibt es weniger Aussprache- und Rechtschreibprobleme als in anderen modernen Fremdsprachen. Russisch ist eine melodische Sprache mit vielen Vokalen. Schreibweise und Aussprache entsprechen sich weitgehend. Probleme wie die Aussprache von „gh“ im englischen Wort „laugh“ als /f/ oder von „eau“ im französischen „beaucoup“ als /o/ gibt es im Russischen nicht.

In der Grammatik hat jede Sprache ihre schwierigeren und leichteren Seiten. Das Russische kennt zum Beispiel keine Artikel. Es gibt auch nur drei Zeiten (Präsens, Präteritum, Futur), deren Bildung unkompliziert ist. Dafür gibt es Verbalaspekte, die die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Vorgängen auf eine für uns neue Art sprachlich herstellen, und man muss Deklinations- und Konjugationsendungen lernen wie im Latein.

Kann man mit Russisch heute überhaupt etwas anfangen?

Russisch ist nach wie vor eine der wichtigen Weltsprachen. Es ist eine der offiziellen Konferenzsprachen der UNO; es ist Verständigungssprache im gesamten ehemaligen Ostblock. Für sprachhistorisch Interessierte ist von Belang, dass Russisch die 3. Säule der indogermanischen Sprachenfamilie repräsentiert (die slavische neben der germanischen mit z.B. Deutsch und Englisch und der romanischen mit z.B. Französisch und Latein).

Die Nachfrage der Wirtschaft nach Mitarbeitern mit guten russischen Sprachkenntnissen steigt stetig an. Viele Firmen kooperieren mit russischen Unternehmen oder haben in Russland Niederlassungen gegründet. Im Januar 2005 richtete Hessen eine neue Wirtschaftsrepräsentanz in Moskau ein. Zentrale Aufgabe ist die Unterstützung hessischer Unternehmen beim Aufbau ihrer Geschäftskontakte. Für erfolgreiche Verhandlungen sind sie angewiesen auf Personal, das in Sprache und Kultur des Geschäftspartners bewandert ist.

In der Wissenschaft steht Russland nach wie vor in vielen Bereichen mit seinen Leistungen an hervorragender Stelle. Die Marburger Universität betreibt einen Studenten- und Wissenschaftleraustausch mit der Moskauer Lomonossov-Universität und der Sechenov-Akademie für Medizin in Moskau. Voraussetzung für die Teilnahme sind die erforderlichen Sprachkenntnisse.

Wer sich inhaltlich mit Osteuropa befassen möchte, kommt ohnehin um Russisch nicht herum.

Ist Russland nicht trist, uninteressant und chaotisch? Und sind persönliche Kontakte überhaupt möglich?

Es besteht ein regelmäßiger Schüleraustausch mit einem Moskauer Gymnasium.

Das Land befindet sich in einem rasanten Umbruch. Gerade das macht es ausgesprochen interessant. Bei jedem Besuch lässt sich Neues entdecken. Die Städte waren und sind Kulturmetropolen mit einem enormen Angebot an Kunst, Musik, Theater, Architektur und Literatur.

Marburg beherbergt ständig russische Gäste, nicht nur russische Wissenschaftler und Studenten, sondern auch Schriftsteller und Musiker, die zu Lesungen und Konzerten hierher kommen.

Welche sprachlichen Ergebnisse sind in den Kursen erreichbar?

Das Ziel des Fremdsprach-Unterrichtes ist es sich möglichst rasch sprachlich in russischer Umgebung zurecht finden zu können. Am Anfang steht der Schreib- und Lesekurs und die Aneignung der Grundgrammatik, immer verknüpft mit der sprachpraktischen Anwendung z.B. in touristischen Situationen oder ausgerichtet auf die Verständigung in der Gastfamilie während des Schüleraustausches.

Außerdem streben wir die Fähigkeit an russische Originaltexte (z.B. Zeitungsartikel, Leserbriefe, kleine Reportagen, kurze literarische Texte) zu lesen und zu verstehen. Diese Kenntnisse sind eine solide Grundlage für alle weiteren Nutzungen in beruflicher oder wissenschaftlicher Hinsicht.

Schülerinnen und Schüler, die bereits Russischkenntnisse mitbringen, können in Kurse mit höherem Niveau einsteigen.

Europäisches Sprachenzertifikat Russisch

Seit 2003 bieten wir jährlich mit großem Erfolg für die Teilnehmer auf vier unterschiedlichen Niveaustufen die Prüfung für das Europäische Sprachenzertifikat Russisch an. Das vom russischen Bildungsministerium ausgestellte Zertifikat ist international anerkannt und beurteilt die sprachliche Leistung auf der Basis der Vereinbarungen des Europarats zum Europäischen Referenzrahmen.

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