
Im Frühjahr des letzten Schuljahres kam Herr Herman in alle Klassen und suchte nach Familien, die Ende Juni für drei Wochen einen tschechischen Austauschschüler bzw. eine Schülerin aufnehmen würden. Da wir gerne mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen Kontakt haben und die räumlichen Möglichkeiten gegeben waren, erklärten wir uns bereit, das Stipendiatenprogramm, welches ein Stipendienprogramm für besondere Sprachkenntnisse in der deutschen Sprache war, mit der Aufnahme einer Schülerin zu unterstützen.
Wir mussten uns also keine Sorgen über erhebliche Kommunikationsprobleme machen. Zwei Wochen vor Ankunft der Schülergruppe bekamen wir die Unterlagen unserer Stipendiatin. Am Donnerstag, den 22. Juni kam sie zusammen mit den anderen 25 StipendiatInnen an. Sie war sofort sehr sympathisch und es fi el ihr leicht, sich in unsere Familie einzufinden.
Nachdem wir ihr in den ersten Tagen noch zeigten, wo sich die wichtigsten Bushaltestellen und Treffpunkte befinden, fing sie schnell an, sich vollkommen frei zu verabreden und Unternehmungen zu machen. Abgesehen davon war sie auch viel über das Darbietungsprogramm unterwegs, so dass wir eigentlich vielfach nur abends einander zu sehen bekamen. Wenn wir jedoch Zeit miteinander verbrachten, war diese meist heiter und führte zu spannenden Unterhaltungen und Diskussionen über die verschiedenen Kulturen. Im Haushalt war sie immer sehr hilfsbereit und selbstständig, was in einem Haushalt mit vielen Personen sehr von Vorteil ist.
Alles in allem vergingen die drei Wochen wie im Flug und wir waren traurig, als sie wieder fahren musste. Jedoch war uns klar, dass wir sie auf die eine oder andere Weise wohl wieder sehen und auf jeden Fall über E-Mail in Kontakt bleiben würden, was auch fünf Wochen später geschah, als sie mit ihrem Freund auf einem Deutschlandbesuch für ein paar Stunden bei uns vorbei kam. Wir sind im Nachhinein sehr glücklich darüber, dass wir an dem Programm teilgenommen haben und werden auch im nächsten Jahr voraussichtlich eine Stipendiatin aufnehmen.