Das Selbst im Spiegel der Kunst

Allgemein

Ausstellung im Meteorologischen Turm am 21.08.2020

Schülerinnen und Schüler des Kunstkurses der 13. Klasse (Q3) des Gymnasium Philippinum präsentierten im Meteorologischen Turm künstlerische Reflexionen zu ihrem Selbstbild unter dem Titel „Making me, finding me“.

Am 21.8. fand die Vernissage zur Ausstellung „making me, finding me“ mit fast hundert Besuchern am letzten heißen Sommerabend im August unter freiem Himmel im Schlosspark statt. Nach einer kurzen Begrüßung und einführenden Worten der Schülerin Hanna Kayar und des Schülers Carlo Zick wurde die Ausstellung musikalisch von Musiker*innen des Musikleistungskurses eröffnet.

Die feierliche und zugleich sommerlich-lockere Atmosphäre wurde mit dem „Schwan“ aus Karneval der Tiere von Camille Saint Saëns (Violine: Elisabeth Schiebl, Klavier: Emilia von Stackelberg) und mehreren Popballaden (Gesang: Lea Schmitt, Keyboard: David Bernhard) stimmungsvoll untermalt.

Frau Flohrschütz und Herr Jacobi sprachen als Vertreter der Jugendkonflikthilfe Marburg (JuKo), welche die Verantwortung dafür trägt, dass der Turm im Schlosspark mit Ausstellungen von Marburger Kindern und Jugendlichen bespielt wird. Sie dankten für die gute Zusammenarbeit und wünschten den Anwesenden eine spannende Ausstellung und der Ausstellung viele Besucher.

Nach den Grußworten der Schulleitung des Philippinum, Frau David und Herrn Breining, stellte Frau Koch, die Kunstlehrerin des Kunst-Leistungs- und Grundkurses des Jahrgangs das Konzept der Ausstellung vor: Die Leitidee „making me, finding me“ sei in Anlehnung an einen Besuch der Van Gogh-Ausstellung im letzten Jahr entstanden. Während Van Gogh keinerlei Einfluss auf seine Rezeption gehabt habe, sei es für die Jugendlichen heute selbstverständlich, ihr Selbstbild über die sozialen Plattformen zu inszenieren und zu kontrollieren – „making me“.

In Anlehnung an die für die Jahrgangsstufen vorgesehenen kunstgeschichtlichen Inhalte und Techniken entstanden bewegende Arbeiten, die die Suchbewegungen der Schülerinnen nach ihrem eigenen, hinter der Inszenierung liegenden Selbst dokumentieren – „finding me“. Ob in naturalistisch-expressiv gemalten Augen, die den Besucher beim Betreten der Ausstellung fragend, bohrend, herausfordernd anschauen, ob in surrealen Selbstdarstellungen mit Bezügen zu Rene Magritte und Frida Kahlo, die lustvoll, skurril, manchmal verstörend wirken, ob in Bildzitaten zu Goyas „Schlaf der Vernunft“, wo sich die jungen Künstler*innen in ihren privaten und schulischen Räumen mit ihren Träumen, Ängsten und Monstern zeigten, ob in digitalen Arbeiten oder einer Videoinstallation – in den Arbeiten ist der intensive Prozess der künstlerischen Aneignung ihres Selbst und die Auseinandersetzung mit ihrer Person und den Bedingungen ihres Seins zu spüren und wiederzuerkennen.

Besonders prägnant wird das Thema der Ausstellung in den Arbeiten, die in der Lockdown-Zeit entstanden: Unter acht verschiedenen Fragestellungen zu ihrer Situation (z.B. „ein Wort, das deine gegenwärtige Stimmung am besten ausdrückt“, „was vermisst du am meisten“) erstellten die Schüler*innen Leporellos zu ihrer inneren Verfassung in dieser Zeit. Die Arbeiten sind ein berührendes und beeindruckendes Dokument der Selbstreflexionen, aber auch der sozialen Isolation in dieser Zeitspanne.

Die Ausstellung ist noch einmal am 13.09.2020  von 14.00 bis 16.00 Uhr zu sehen. Der Besuch lohnt sich! Ausgestellt haben: Michelle Axt, Paula Bender, Salita Hoffmann, Hanna Kayar, Rebecca Priestley, Lisa Sauer, Kübra Turak, Julia Schäfer, Carlo Zick (Leistungskurs) und Silja Böttner, Mathilde Conze, Jana Eucker, Lukas Gerhardt, Madlen Lemmer, Leon Müller, Rabea Müller, Hannah Scheld, Joana Schuchhardt, Helena Stockschläger, Melvin Pinschmidt (Grundkurs).

Sebastian Gerber

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