Eine Kurzgeschichte aus der 7a
Ich möchte mich kurz vorstellen:
Hi, ich bin Nele und mein Wochenplan ist immer sehr voll.
Ich habe viermal in der Woche Training und mindestens einmal pro Woche einen Wettkampf. Wenn du dich jetzt fragst, was ich mache, ich turne und zwar schon seitdem ich 3 Jahre alt bin.
Deshalb erwarten meine Trainer auch sehr viel von mir.
Doch dann kam es wie ein Asteroid auf die Erde zu:
Das „Corona Virus“.
Die ganze Woche über hofften alle schon aufgeregt, dass die Lehrer endlich sagen, dass wir schulfrei bekommen. Und tatsächlich kam am Abend die Email, dass wir erstmal (inklusive der Osterferien) frei haben würden.
Die Freude war groß, denn was kann besser sein, als bei so schönem Wetter nicht im Klassenraum zu sitzen, sich mit seinen Freunden zu treffen, ins Schwimmbad zu gehen usw. ?!
Nun ja, leider ist diese Traumvorstellung ganz schnell wieder geplatzt…
Nele machte den Fernseher an:
COVID-19 REGELN MIT SOFORTIGER WIRKUNG
– maximal 2 Personen dürfen sich mit mindestens 1,5m Abstand treffen
– alle Läden außer Lebensmittelgeschäfte schließen
– Veranstaltungen (Konzerte, Wettkämpfe, Spiele) werden abgesagt
– sportliche Betätigungen sind auch abgesagt.
Und die letzten 2 Punkte waren für Nele die schlimmsten und schwierigsten Regeln.
Ihr kamen leicht die Tränen und sie ging auf ihr Zimmer.
Ihre Gedanken schweiften hin und her:
„Wieso darf ich nicht turnen?“ – „Wieso ist das alles so streng geregelt?“ – „Was soll ich jetzt den ganzen Tag machen?“
In der darauf folgenden Woche bekam sie dann noch Arbeitsaufträge von der Schule.
Mittlerweile sah ihr Wochenplan so aus:
Schlafen, Houseparty, Joggen, Schule, Fahrrad fahren, Essen, Schlafen…
Ihr wurde so langweilig und sie fing an, ihre Freunde sowohl vom Turnen als auch von der Schule zu vermissen.
Deswegen ist ihre Bildschirmzeit mittlerweile auch bei 7h pro Tag, weil sie mit ihren Freunden IMMER auf Houseparty telefoniert.
Die Zeit war vergangen. Auch die Osterferien waren vergangen.
Sie hatte keine Lust mehr auf den ständig gleichen Tagesablauf und kam nicht mit dem Gedanken klar, dass Corona so ihr Leben übernehmen würde…
Dieses Jahr wäre Nele in die USA zu einem ganz besonderen Wettkampf geflogen.
Sie war sehr mitgenommen und es ging ihr langsam auf die Nerven, ihre Freunde nur auf dem langweiligen Bildschirm zu sehen.
Deshalb schlich sie sich an einem Wochentag raus, um „joggen zu gehen“, aber traf sich mit ihren beiden besten Freundinnen Ariana und Katy.
Die drei Freundinnen saßen gemeinsam im Wald, hörten Musik und genossen die Zeit miteinander, da ihnen klar war, dass sie das erstmal nicht mehr so oft machen konnten.
Doch was war das? Sie hörten ein Geräusch, welches sich anhörte, als würde es von einem Traktor kommen. Und tatsächlich war es ein Traktor. Die Person, die im Traktor saß, war ihnen allen bekannt :
Herr Knocks, der grimmigste und strengste Einwohner von ganz Gießen. Ihnen war bewusst, dass, wenn Herr Knocks sie zu dritt sehen würde, sie verpetzt werden würden. Deshalb rannten sie so schnell, dass sie schon wieder dachten, sie wären im Sportunterricht.
Doch plötzlich hörten sie ein lauten Knall:
Ariana war gegen die Hütte von Herr Knocks gerannt und hatte die davorstehenden Blumen zertrampelt. Sie hatten aber keine Zeit mehr, um das wieder in Ordnung zu bringen, denn die zwei Stunden waren bereits vorüber. Sie versprachen sich noch schnell, dass niemand von diesem Treffen erfahren dürfte.
Doch 2 Wochen später zeigte Nele Krankheitsanzeichen wie Schnupfen, Husten und leichtes Fieber.
Ihre Eltern waren verwundert, weil sich ihre Tochter ja nicht mit Freunden getroffen hatte (das dachten sie zumindest.)
Nele hatte so ein schlechtes Gewissen, dass sie sich trotz Verbots mit ihren Freundinnen getroffen hatte. Sie dachte sich: „Was wenn ich jetzt jemanden aus meiner Familie mit dem Virus angesteckt habe oder sogar meine Freundinnen und die dann wiederum Ihre Familien? Dann bin ich schuld, nur weil ich so eigensinnig war. Wenn ich es doch nur rückgängig machen könnte!“
Ihre Mutter rief einen Arzt an, um abklären zu lassen, ob sie sich mit dem Corona Virus infiziert hatte. Der Arzt war überraschend schnell da und stellte zum Glück „nur“ eine Grippe fest.
Sie war froh, dass es nur eine Grippe war, und verstand, wie wichtig es war, sich an die Regeln zu halten.
Emily Becker, 7a