Im Zuge des Seminars „Fußball im Schulunterricht“, welches unter Leitung von Frau Victoria Storozenko am Institut für Schulpädagogik in der Philipps-Universität Marburg angeboten wurde, bekamen einige Lehramtsstudierende die Möglichkeit im Juni/Juli am Gymnasium Philippinum eine Projekteinheit zum Thema „Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien“ durchzuführen. Gestaltet wurden die Unterrichtseinheiten zum einen im Politikunterricht von Herrn Tabis und zum anderen im Sportunterricht von Herrn Luigs. Herr Stieler bot zudem die Mitgestaltung am E-Day an.
Herr Tabis selbst sagt zu seiner Motivation sich auf ein solches Projekt einzulassen, dass es ihm zum einen wichtig erscheint Projektunterricht an der Schule zunehmend zu etablieren und andererseits die Aktualität des Themas Fußball gerade für den Politik- und Wirtschaftsunterricht sehr spannend sei. Im Zuge dessen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit Themen wie Wirtschaft, Klima oder Favelas in Brasilien. Aufgabe der Lernenden war es anhand verschiedener Texte Plakate hierzu zu erstellen und diese anschließend im Plenum zu präsentieren.
In der darauffolgenden Stunde wurde sich anhand eines Planspiels, in welchem sich die Schülerinnen und Schüler in die fiktive Rolle von Fußballfans, Favela-Bewohnern etc. hineinversetzen sollten, mit dem Thema der „Gesellschaftlichen Probleme in Brasilien“ auseinandergesetzt. Sowohl Schülerinnen und Schüler, als auch die Studierenden waren hierbei mit großem Eifer bei der Sache. Hierbei wurde deutlich, dass sich die Schülergruppen aufgrund derartiger Rollenspiele besser in die Lage der Bewohner Brasiliens und die Folgen, die die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft mit sich bringt, hineinversetzen konnten.
In einer abschließenden Stunde ging es darum, das bereits gelernte zu vertiefen und zu reflektieren. Hierbei erhofften sich die Studierenden vor allem, ein Meinungsbild zu den verschiedenen Themen herauszuarbeiten aber auch ein gewisses Feedback der Schülerinnen und Schüler zu dem Projekt zu erlangen. Hierbei war sowohl die Rückmeldung der Schülerinnen und Schüler, als auch unabhängig davon die Rückmeldung der Studierenden durchweg positiv.
Im Sportunterricht von Herrn Luigs ging es darum eine Verknüpfung von Sport und Fremdsprachenlernen herzustellen und entsprechend den Unterricht bilingual durchzuführen. Luigs selbst gab hierzu an, dass der bilinguale PoWi-Unterricht am Gymnasium Philippinum zwar bereits einige Tradition hätte, er jedoch gespannt sei, wie sich bilingualer Sportunterricht umsetzen und gestalten lasse. Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit in den neunten Klassen ging es vor allem darum, „ […] die Schülerinnen und Schüler dazu zu motivieren, bisherige fremdsprachliche Kompetenzen abseits vom „Schulbuchunterricht“ anwenden zu können bzw. positiv zu erfahren, wie sich dieser neuartige Vermittlungsweg auf die sportmotorische Umsetzung der Bewegungsaufgaben auswirkt.“, so Herr Luigs.
Letztlich wurden die Studierenden auch in den „E-Day“ mit ihrem Projekt integriert. Es ging dabei vor allem darum, den Schülerinnen und Schülern die Nutzung der englischen Sprache spielerisch schmackhaft zu machen. So gab es zum Beispiel das Torwandschießen in der Sporthalle bei dem die Teilnehmenden sich auf Englisch vorstellen sollten. Des Weiteren wurde ein Quizrad aufgebaut, welches gedreht werden konnte und dann je nach Stand eine andere Frage zum Thema Fußball auf Englisch gestellt wurde, welche dann auch voller Elan von den Kindern auf Englisch beantwortet wurde. Hierbei stand nicht im Vordergrund die Schülerinnen und Schüler auf Fehler, welche sie beim Sprechen machten, hinzuweisen, sondern vielmehr darum Englisch zu sprechen und dabei Spaß zu haben um somit eine ungezwungene Atmosphäre zu schaffen.
Eine abschließende Befragung der Schülerinnen und Schüler hat ergeben, dass eine Mehrheit von ihnen großes Interesse an Fußball hat und es ihnen Freude bereitete, dieses Thema auch im Unterricht behandeln zu können. Insgesamt war die Projektreihe demnach sowohl für die Schülerinnen und Schüler, als auch für uns Studenten ein interessantes und spannendes Erlebnis und die Kooperation der Universität wurde von allen Seiten positiv aufgenommen.
Bericht von Cathrin Gernegroß, Teresa Jäger und Julia Kröger