Freitag 27.01.2012

Am frühen Freitag morgen des 27. Januar ließ es sich der hessische Finanzminister Dr. Schäfer nicht nehmen, die beiden Basketball-Schulmannschaften des Gymnasium Philippinum am Frankfurter Flughafen zu verabschieden und ihnen viel Glück und Erfolg zu wünschen. Unterstützung erhielt er dabei von Schulleiter Wolf-Dieter Stein und einigen Eltern, die ihre Schützlinge zum Flughafen gebracht hatten. Der Abschluss des einzigartigen Schulprojekts „Intercontinental-School-Basketball-Canada 2012“ konnte beginnen, nachdem sich die Schülerinnen und Schüler am Abend zuvor die letzten „Dollars“ bei der Sportlerwahl im Kaufhaus Ahrens als freundliche Servicekräfte verdient hatte.

10:00 Abflug nach Toronto, dort 90 Minuten Zeit zum Umsteigen, 14:00 Weiterflug nach Calgary, Sicherheitscheck, Weiterfahrt mit dem Bus nach Banff in die Rocky Mountains, geplante Ankunft im Hotel Ptarmigan Inn gegen 18:30 Uhr.  Geminsames Abendessen war schon bestellt. Es hätte so schön sein können…..

Aber es kam anders: Eine Stunde Wartezeit in Frankfurt auf dem Rollfeld wegen hohem Flugaufkommen, nach dem Start (11:00 Uhr) starker Gegenwind aus Westen, sodass sich die Flugzeit verlängerte. Ankunft Toronto 13:55 Uhr Ortszeit (!).%% Uhr MEZ)! Die Flugbegleiter hatten uns Hoffnung gemacht, dass der Anschlussflieger auf unsere Gruppe mit 31 Personen warten würde……denkste! 

An dem Gepäckförderband wurden schnell die Koffer gegriffen, da man noch durch den Zoll musste. was in Canada recht zeitaufwendig ist. Aber auch dazu kam es nicht gleich, da Nici Schmidt´s Koffer nicht da war und erst eine Verlustmeldung bei AIR CANADA aufgegeben werden musste. Also wieder warten. Flieger weg, Koffer weg, Stimmung trotzdem gut!

AIR CANADA buchte uns auf den nächsten Flug um 18:30 Uhr  (Samstag 1:30 Uhr MEZ) um, also warten…..Zwischenzeitlich wurden Busunternehmen und Hotel über die Verspätete Ankunft (5 Stunden) informiert. Das Teammanagement organisierte in der Zwischenzeit „Dinnergutscheine“ von AIR CANADA, sodass zumindest für das leibliche Wohl gesorgt war. 

Als dieser Flug dann wieder als „delayed“ gemeldet und auf Abflug 20:10 verschoben wurde, organisierte das Teammanagement nach Intervention bei AC einem früheren Flug um 18:55 Uhr, Koffer wurden wieder umgeleitet. Das Busunternehmen spielte mit und sagte das Abholen für eine spätere Zeit am Abend zu, das Essen im Hotel wurde abgesagt.

Wie schon fast vermutet hatte der neue Flieger auch wieder Verspätung, Nicis Koffer war auch noch nicht wieder aufgetaucht, der Flug wurde aber durchgeführt! Um 21:00 (3:00 MEZ) hob er endlich ab, 4 lange Stunden kämpften wir gegen Müdigkeit und Schlaf, das Flugzeug gegen den starken Westwind, was manchmal deutlich zu merken war. Die Landung war gelungen, die Uhr zeigte durch die erneute Zeitverschiebung um 2 Stunden 23:00 Uhr (7:00   Uhr MEZ). Busunternehmer Willi Mair, ein gebürtiger Österreicher, empfing uns ebenso wie Lennart Simon (zur Zeit an einer amerikanischen Highschool, aber immer noch Mitglied unserer Schulmannschaft) und Mona Schwarting und Laura Geissert (Phille-Abi 2011) am Flughafen. Diesmal waren alle Koffer da (Nicis fehlte natürlich immer noch) und es ging ab nach Banff, wo wir schlaftrunken um 1:30 Uhr (9:30 Uhr deutscher Zeit) wohlbehalten ankamen. Ab ins Bettchen……..


flughafen



Samstag 28.01.2012

 

„Kurzschlaf“ war angesagt, aber es lohnte sich früh aufzustehen, am guten warmen „Breakfast-Buffet“ wurde sich gestärkt, um kraftvoll, aber noch ein bisschen müde nach „Sunshine Village“ zu fahren. Busfahrer Willi stand pünktlich um 09:00 Uhr vor der Tür, in Sunshine war die Skiausrüstungsausgabe bestens vorbereitet, gegen 10 Uhr saßen die ersten in der Gondel, aber von richtigem „Sunshine“ nichts zu sehen……

„Champagner Powder“ fiel dafür in ganz feinen Flocken vom Himmel, zuerst merkte man die beißende Kälte, verursacht durch starke Winde, nicht. Während Boyscoach Patti Unger erste „Gehversuche“ auf den Brettern zusammen mit Skicoach Frank Dingel machte, schwärmten die anderen in die weite weiße „Sunshine-Skiwelt“ aus. Ein gelungener Skitag verlief ohne Verletzungen, die gemeinsame Abfahrt bis zur Basisstation rundete den Skitag ab.

Abends war noch der Besuch der „Upper Hot Springs“ geplant, heiße Quellwasser (43°C) sollten unter freiem Himmel bei -10°C zur Entspannung beitragen. Buscoach Willi chauffierte uns sicher zum Sulphur Mountain, der voll belegte Parkplatz lies aber nichts Gutes ahnen…
2 Stunden Wartezeit wurde annonciert, Samstag abend war wohl „Badetag“ in Banff. Also kehrten wir kurzentschlossen um und einige nahmen ein Wirlpool-Bad im Hotel Ptarmigan Inn.

 


Sonntag 29.01.2012

 

Am Sonntag morgen hieß es früh aufstehen, denn die Koffer mussten schon vor dem Frühstück gepackt und nach dem Frühstück im Bus verstaut werden, da es nach dem Skilaufen gleich weiter nach Edmonton gehen würde.


Deutlich wärmer als am Vortag, dafür aber windiger war es in Sunshine, auf den wir auch wieder vergeblich warteten. Dennoch machte es  viel Freude auf natürlichem Pulverschnee die Kurven zu ziehen. Gegen 15:00 Uhr war nun der weiße Spaß vorbei, Buscoach Mair blies zum Aufbruch nach Edmonton. Während der Fahrt bei einem kurzen Verpflegungstop in Canmore deutete sich schon an, dass „irgend Etwas im Busche“ war….dem ersten wurde „schlecht“…..

 

mr

 

 

 

 

Nach ruhiger Busfahrt, bei der es allerdings dem zweiten Teammitglied schlecht wurde, bog der Bus pünktlich zur anvisierten Zeit um 21:00 Uhr  auf den Parkplatz der Ross Sheppard Highschool ein, deren Schülerinnen und Schüler unsere Gastgeber für die nächsten 7 Tage sein werden. Alle Billets waren da, nach herzlicher Begrüßung wurden schnell  alle Koffer in die bereitstehenden Vans verpackt. Bei der „Bestandsaufnahme“ stellte Teammanager Hans Brauer fest, dass zwei seiner Hanfdgepäckstücke, die er selber aus dem Bus ausgeladen hatte,  nicht mehr „da“ waren, alle Flugunterlagen, Reisepass und Medikamente waren Spurlos verschwunden. Recherche über eine spätabendliche Telefonaktion brachte immerhin eines der beiden Gepäckstücke zum Vorschein……….

 


Montag 30.01.2012

 

„Skier ab, Bälle raus“ hieß es dann schon am frühen Montag morgen um 8:00 Uhr, als man in der St. Joseph Highschool zum Training antrat. Leider waren schon die nächsten Ausfälle zu beklagen, der (nach ärztlichem Bulletin ungefährliche, aber lästige) Magen-Darm-Virus griff weiter um sich. Dies machte sich am Nachmittag vor allem bei den Jungs bemerkbar, 2 Spieler fielen wegen Unwohlsein aus, weitere waren schon angeschlagen, sodass man gegen die Louis St. Laurant Highschool mit 33:57 unterlag. Trotz der klaren Niederlage war Coach Unger dennoch mit der Einstellung seiner Jungs sehr zufrieden, die bis zur letzten Sekunde aufopferungsvoll kämpften und nie aufgaben.


Auch die Mädchen gingen ersatzgeschwächt in die Partie, wurden aber besonders durch die „Maaarbuuurg, Maaaarbuuuuurg“ Anfeuerungsrufe des Jungenteams gepuscht und hatten ihre Gegnerinnen aus der Louis St. Laurant Highschool gut im Griff.

 

 

jubel

 


Am Ende kam dabei ein nie gefährdeter 64:39 Sieg heraus, zu dem erfreulicherweise auch die jüngeren Spielerinnen  einen erheblichen Beitrag leisten konnten.


plan


Sehr erfreulich bei beiden Mannschaften war der nicht zu bändigende Einsatz und Kampfeswillen, den die beiden Coaches Jenny Brauer und Patrick Unger ihren Teams nach Spielende bescheinigten.


Gespannt sein durfte man, wen am nächsten Tag der Virus „erwischen“ sollte….

 


Dienstag 31.01.2012

 

Wie vermutet war noch nicht Schluss, der Virus grassierte immer noch. Die, die es zuerst erwischt hatte, waren aber wieder einigermaßen bei Kräften, sodass die beiden geplanten Spiele gegen die Ross Sheppard Highschool auch stattfinden konnten. Vor einer guten Zuschauerkulisse knüpften die Marburger mädchen an die Leistung an, die sie am Vortag gegen St. Laurant gezeigt hatten: Taktisch hervorragend eingestellt zwangen sie die Ross Sheppard Girls immer wieder zu „schlechten“ Würfen  bzw. setzten die Gastgeberinnen durch Ganzfeldverteidigung sehr unter Druck. Die daraus resultierenden Ballgewinne wurde oft durch Fast –Break-Spiel erfolgreich abgeschlossen und war somit der Schlüssel zu einem weiteren klaren Erfolg. 62:46 hieß das Endergebnis und lässt für das am Donnerstag beginnende Turnier der St. Joseph High School hoffen.


Die Jungen konnten nur mit 8 Spielern antreten, 6 Spieler waren virusgeschädigt bzw. verletzt. Diese 8 gaben aber ihr Bestes, kämpften bis zum Umfallen und machten es den in Edmonton sehr hoch gehandelten Ross Sheppard Spielern nicht einfach den 62: 40 Sieg nach Hause zu bringen.


Im Anschluss an diese beiden letzten Vorbereitungsspiele luden die Teams des Gymnasium Philippinum ihre Gasstfamilien der Ross Sheppard Highschool zum gemeinsamen Pizzaessen ein. 16 Riesenpizzen mit einem Durchmesser von jeweils fast einem Meter machten den Virus vergessen, fast alle Teammitglieder hatten diese Strapaze bereits durch gemacht, sodass man hoffnungsvoll den Turnierauftakt am Donnerstag entgegensehen kann.

 

Ross Sheppard Highschool – Gymansium Philippinum

 

DSCN1421

 


Mittwoch 01.02.2012

 


West Edmonton Mall war heute angesagt. Der Krankenstand hatte sich weiter verkleinert, alle Teammitglieder, ein Teil allerdings immer noch ein wenig geschwächt,  konnten am frühen morgen den Unterricht in der Ross Sheppard Highscholl zusammen mit ihren Billets besuchen. Es sei schon etwas anders, wie dort unterrichtet würde, wussten einige zu berichten. Interessante Einblicke hätten sie bekommen, es sei gut gewesen, die Schule, wenn auch nur kurz, während des Unterrichts kennen zu lernen.


Warum nur kurz? Das vielleicht immer noch größte Einkaufszentrum Nordamerikas stand auf dem Programm, die WEM – West Edmonton Mall!  200 Geschäfte unter einem Dach!  Aber nicht nur das!  Ein Waterpark, der weltgrößte, mit einer Fläche von 2 ha, stand auf dem Programm. Bevor die gesamte Mannschaft am Nachmittag  zusammen kam, wurde eifrig „geshoppt“, das eine oder andere Schnäppchen gemacht, auch ausgefallene Schuhe wurden erstanden:

 

schuhe

 

Um 15:30 Uhr ging es dann in den World-Waterpark, der mit vielen Attraktionen begeistern konnte. So etwas hatten unsere Teams noch nicht erlebt: Rutschen ohne Ende war angesagt, gefährlich war es nicht, aber bei jeder Rutsche war Nervenkitzel vorhanden, Dimensionen, die wir in Marburg, aber auch in Deutschland in dieser Form nicht kennen. Ein erlebnisreicher Tag mit Eindrücken, die man wahrscheinlich nicht vergessen wird, wurde mit dem Abholen durch die Billets beendet.


Der Krankenstand bei den Jungen hatte sich gelichtet, bei den Mädchen kam am Abend  eine neue Krankmeldung hinzu. Nici´s Koffer ist in Calgary inzwischen aufgetaucht, wir hoffen, dass sie ihn noch in Edmonton erhalten wird.


Wir gehen optimistisch in die Turniertage hinein, da es  fast alle „erwischt hat“ und somit auch fast alle den Virus „besiegt“ haben. Nun gilt es  im Turnier darum die Kräfte zu bündeln und vor allem am Donnerstag zwei Siege einzufahren, damit am Freitag und Samstag um eine möglichst gute Platzierung gespielt werden kann.