Einleitung
Im Januar 2003 fand das Betriebspraktikum der 9. Klassen statt. Es dauerte ungefähr 2 ½ Wochen. Während dem Betriebspraktikum arbeitete jeder in einem anderen Betrieb und sammelte dort Informationen über den jeweiligen Beruf. Dabei lernten wir die positiven und negativen Seiten des Berufes besser kennen und konnten so überprüfen, ob er unseren Interessen entspricht. Außerdem erfuhren wir auch einiges über den Aufbau eines Betriebes. Die gewählten Arbeitsplätze, für die wir uns beworben hatten, waren sehr unterschiedlich: Zum Beispiel arbeiteten manche bei Banken, als Hausmeister, in einem Verlag, bei Krankenhäusern, in Kindergärten, in Geschäften oder in Schulen. Die meisten Arbeitsplätze lagen innerhalb des Landkreises Marburg- Biedenkopf. Doch einige arbeiteten auch in weiter entfernten Städten, zum Beispiel in München.
Tipps zur Wahl des Arbeitsplatzes
Auf der Suche nach einem Praktikumsplatz sollte man sich gut überlegen, welche Berufe einen interessieren und welche man später vielleicht ergreifen möchte. Denn innerhalb der Schulzeit gibt es nur ein Praktikum und diese Möglichkeit sollte man nutzen. So kann man dann zum Beispiel auch überprüfen, ob die eigenen Vorstellungen über den jeweiligen Beruf zutreffen. Schließlich haben Berufe nicht nur positive, sondern auch negative Seiten, und es ist besser, einen Beruf gut zu kennen, bevor man nach der Schule ein Studium oder eine Ausbildung in dem Beruf beginnt. So vermeidet man böse Überraschungen und kann erkennen, ob der Beruf einem auch wirklich gefällt und ob man den Anforderungen für den Beruf entspricht. Außerdem sollte man bei der Wahl des Praktikumsplatzes darauf achten, dass man in dem Betrieb auch wirklich interessante Aufgaben übernehmen kann. An manchen Arbeitsstellen kann man zum Beispiel nur putzen oder Karteikärtchen sortieren, weil die eigentlich interessanten Aufgaben in dem Betrieb bestimmte Vorkenntnisse oder eine bestimmte Ausbildung erfordern. So darf man als Praktikant in einer Apotheke zum Beispiel nicht Medikamente verkaufen, damit nicht durch den Verkauf eines falschen Medikaments beim Kunden gesundheitliche Schäden entstehen. Am besten schreibt man noch einmal in der Bewerbung, in welchem Bereich man arbeiten will.
Wenn man sich für ein bestimmtes Tätigkeitsfeld interessiert, sollte man gut überlegen, welche Berufe daraus in Frage kommen. Manchmal gibt es innerhalb eines Tätigkeitsfeldes vielleicht auch Berufe, die einem nicht spontan einfallen oder von denen man denkt, dass man in diesem Bereich sowieso keinen Praktikumsplatz bekommt, die aber besonders interessant sein können. Wenn der Wunsch nicht zu abgehoben ist, kann man sich ja vielleicht auch für einen solchen Arbeitsplatz bewerben. Eine Bewerbung kostet nicht viel außer Portokosten und mit etwas Glück kann man ein sehr interessantes Praktikum machen. Man sollte also ruhig nach Alternativen suchen. Dann muss man auch nicht lange nach anderen Möglichkeiten suchen, wenn man auf eine Bewerbung eine Absage erhält.
Wenn man schließlich nach Betrieben sucht, kann man zum Beispiel die Gelben Seiten oder persönliche Kontakte nutzen.
Tipps zum Schreiben des Praktikumsberichtes
Zuerst überlegt man am besten, worüber man schreiben will und welche Mitarbeiter einem Auskunft über diese Fragen geben können. Diese Mitarbeiter sollte man möglichst frühzeitig und nicht ganz am Ende des Praktikums um Informationen bitten. Auch insgesamt sollte man gleich am Anfang des Praktikums mit dem Schreiben des Berichtes anfangen. So vermeidet man, dass man nach dem Praktikum plötzlich merken muss, dass einem noch 10 Seiten fehlen. Während der Gespräche sollte man sich Notizen machen, damit man sich später noch gut daran erinnern kann. Das gilt auch für die einzelnen Arbeitstage, über die man ja auch berichten muss. Man sollte im Bericht auch viel über seine Erfahrungen schreiben und nicht zu förmlich schreiben. Der Bericht sollte möglichst Interesse wecken. Texte aus Büchern oder aus dem Internet sollte man möglichst in eigenen Worten wiedergeben. Die Mappe sollte ansprechend und originell gestaltet sein.
Mein Praktikum
Ich habe mein Praktikum in einer Sonderschule gemacht. Hier ist ein Auszug aus meinem Praktikumsbericht:
"Dann gingen wir in den Eurythmie- Raum. Begleitet von einem Klavierspieler machten wir dort Bewegungen, die zum Beispiel den Gang von Zwergen oder Riesen oder einen Sternentanz darstellen sollten. Außerdem lernten wir einige Zeichen für Vokale. Ich half einer Schülerin, indem ich ihr zum Beispiel die Arme bewegte. Da sie aber sehr häufig und bei allen Gelegenheiten "Aua" sagt, war ich natürlich etwas verunsichert.
Nach der Eurythmie- Stunde gingen wir wieder hoch in den Klassenraum. Nachdem alle wieder ihre Straßenschuhe angezogen hatten, wurden die Tische einzeln aufgestellt und die Zeugnissprüche aufgesagt. Als wir damit fertig waren, erzählte die Lehrerin noch einmal für eine Schülerin, die krank gewesen war, die Geschichte von dem König und zeigte ihr an der Tafel das "K". Außerdem wurde der Satz "Klipperdiklapper, klipperdiklapp, was klippert und klappert und kollert im Sack?", der besonders oft den Buchstaben "K" enthält mit dem Stampfen auf die Ferse begleitet und Wörter, die mit "K" beginnen, an die Tafel geschrieben. Nachdem die Lehrerin noch einige Wörter gesagt hatte, bei denen die Schüler sagen sollten, ob ein "K" enthalten ist oder nicht, schrieben alle außer dem Mädchen, das krank gewesen war, die Wörter von der Tafel ab. Ich malte gemeinsam mit diesem Mädchen in ihr neues Epochenheft einen König. Danach schrieb ich ein großes "K" in ihr Heft, das sie mit anderen Farben nachfuhr. Im Gegensatz zum Malen musste ich ihr jetzt nicht die ganze Zeit die Hand führen, sondern sie schaffte es nach einigen Versuchen schon weitgehend selbstständig. Ein anderer Schüler, der mit seiner Aufgabe fertig war und uns zuguckte, gab genaue Anweisungen, und zeigte dadurch, dass er den neuen Buchstaben schon gut kannte.
Nach dem Sprechen eines Verses am Jahreszeitenfenster wurde der Tisch gedeckt und gefrühstückt. Mein Sitznachbar war begeistert von den Buchstaben auf seiner Tasse und versuchte, sie zu benennen. Während dem Frühstück entdeckte er, dass nicht ich, sondern eine Mitarbeiterin, die Tasse mit dem Kuhmotiv hatte, die ihm am Vortag so gut gefallen hatte.
Nachdem Frühstück gingen wir nach draußen. Ich half einem Mädchen beim Anziehen ihrer "Matschhose" und vergaß nur, sie an das Anziehen ihrer Jacke zu erinnern. Draußen wurde ich dann von einer Betreuerin gefragt, ob diese Mädchen denn keine Jacke bräuchte."
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