Mit bleibenden Eindrücken und großen Erfolgen kehrten die Basketball-Schulmannmannschaften des Gymnasium Philippinum am Montag vom internationalen Basketballturnier der
St. Joseph High-School aus Edmonton zurück. Sport und Kultur standen bei diesem Projekt auf dem Programm, während der 12-tägigen Reise lernten die Philippinum-Teams Land und Leute und die kanadische Basketballschule kennen.
Eigentlich wollte man zum zweiten Mal am
"Redmen Invitational Basketball Tournament" der Victoria School teilnehmen, aber aufgrund eines Streikes der 14000, in öffentlichen Schulen beschäftigten, Lehrer wurde dieses Turnier abgesagt. Glücklicher Weise konnten die Marburger am "Father Troy Tournament" der katholischen St. Joseph High-School teilnehmen, die kurzfristig einen Teilnehmerplatz zur Verfügung stellte. Ingrid Neitsch, die Schulleiterin der Victoria-School, bedauerte bei einem kleinen Empfang am 31.1. sehr, dass ihre Schule das geplante Turnier nicht durchführen könne, freute sich aber sehr darüber, dass die deutschen Teams von Schülern ihrer Schule privat aufgenommen wurden. Sie weilte auch den Freundschaftsspielen ihrer Victoria-Teams bei, musste allerdings mit ansehen, wie ihre Mädchen mit 34:80 und die Jungen mit 47:69 den Marburgern unterlagen.
Nach diesen ersten sportlichen Vergleichen packte die Philippinum-Crew die Koffer, um am 1.2. in die 400 km entfernten
Rocky Mountains zu fahren. Auf dem Weg dorthin wurde in Drummheller das auf der Welt einzigartige Dinosauriermuseum besucht, über Calgary ging es weiter nach Banff, wo in der Jugendherberge Quartier gemacht wurde. Dort waren die Hot Springs (40 Grad Wassertemperatur) ebenso eine Attraktion wie das Skilaufen in Lake Louise, wo im Dezember ein Worldcup-Skirennen ausgetragen worden ist. Auf dem Rückweg des dreitägigen "Fieldtrips" wurde noch der Olympiapark in Calgary besichtigt.
Am folgenden Tag (4.2.)erfrischte man sich zusammen mit den Gastgebern im
Waterpark der West-Edmonton-Mall, der die Größe eines Fußballplatzes hat und über 10 verschiedene Wasserrutschen verfügt. Die Mall zu besuchen war ein besonderes Erlebnis: Mit über 800 Geschäften und einem großen indoor Vergnügungspark stellt sie die größte, überdachte Verkaufsfläche der Welt dar. Hier wurde auch am Abend nach ausgiebigen Einkäufen zusammen mit den Gastgebern bei einer Bowling-Party der Geburtstag von Max Brauer gefeiert.
Am nächsten Tag (5.2.) stand der sportliche Vergleich wieder im Vordergrund: In einem weiteren Freundschaftsspiel konnten die Mädchen die Devon-High-School knapp mit 63:58 besiegen, die Jungen unterlagen nach spannendem Spiel mit 74:80.
Am Mittwoch (6.2.) war wieder Kultur angesagt, der Besuch des
Alberta Provincial Museums stand auf dem Programm. Hier erhielten die Philippiner Informationen über die "Aboriginies", die indianischen Ureinwohner Kanadas. Eine "Skating-Party" im Hawrlak-Park auf dem zugefrorenen See rundete diesen Tag harmonisch ab.
Am Donnerstag begann nun das "Father-Troy-Tournament" der St. Joseph High-School, an dem je 8 Jungen- und Mädchenmannschaft aus ganz Kanada um die Trophäen kämpften. Einen Einstand nach Maß konnten die Jungen beim 102:84 Sieg gegen die St. Thomas Aquinus Thunder feiern, die Mädchen standen dem in nichts nach, sie besiegten St. Louise Lamont sicher mit 62:47. Beide Teams hatten sich damit für die Halbfinals am Freitag qualifiziert. Hier mussten die "Philippinum-Boys" gegen die gastgebenden St. Joseph Saints ihr gesamtes Können aufbieten, um nach spannendem Spiel am Ende mit 79:68 die Oberhand behalten zu können. Der überraschende
Finaleinzug war geschafft! Fort Richmond aus Winnipeg hieß der Gegner der "Girls", die auch nichts anbrennen ließen und mit einem 68:55 ebenfalls in das Endspiel am Samstag einzogen.
Vor den
"Final Games" holten sich alle Teams am Morgen in einer Messe den Segen vom 85-jährigen Father Troy, der dem Turnier vor 19 Jahren seinen Namen gegeben hat. Er erwähnte in seiner Lesung besonders die deutschen Teams und stellte einen Bezug zwischen den Olympischen Spielen der Antike, dem Gymnasium Philippinum mit seiner 475-jährigen Tradition und der Olympiade in Salt Lake City her. Nach dem ausführlichen Frühstück, das von allen teilnehmenden 16 Mannschaften in der für 20 Millionen Dollar renovierten Schule eingenommen wurde, begannen die Finalspiele um die Plätze 8 bis 1.
Die "Final Games" des Gymnasium Philippinum begannen am Abend: Zuerst spielten die Mädchen gegen das Team von Archbisop Jordan, danach die Jungen gegen die O´Leary Spartans, dem Stadtmeister von Edmonton. Beide Endspiele verliefen annähernd gleich: Nach sehenswerten und ausgeglichenen ersten Halbzeiten (33:35 bzw. 30:25) konnten sich beide Marburger Mannschaften Mitte der zweiten Halbzeit leicht absetzen, mussten sich am Ende jedoch beide relativ knapp mit 69:77 bzw. 60:68 geschlagen geben. Unter dem großen Beifall der 700 Zuschauern wurden den Marburgern die
Silbermedaillen durch Father Troy übergeben, er sprach den beiden Teams einen besonderen Dank aus, da sie mit hervorragender Einstellung, Spielwitz und Durchsetzungsvermögen aufgetreten seien. Am Sonntag trat die Marburger Vertretung den Rückflug an, feierte über dem Atlantik Jenny Brauers Geburtstag und landete am frühen Montag morgen wieder sicher in Frankfurt.
Die kanadische Schulleiterin der Victoria High School, Frau Ingrid Neitsch, über unseren Besuch in Kanada (Email vom 20.02.2002): Congratulations on your excellent standings in the Father Troy tournament...You made the news in the Edmonton Journal! I was commenting to my colleagues about the excellent manner in which your players presented themselves in action and conversation! You and I both know that good manners and a respectful, pleasant attitude comes from a healthy home environment and an equally strong school /team environment with high expectations. You were a delightful group! Hopefully next time we will be able to spend more time together! Both you and Frank along with your entire teams are outstanding ambassadors not only for your school but for your country!!!!! |
Möglich war die Turnierteilnahme in Edmonton nur geworden, da die insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler sich im Laufe eines Jahres ca. 50% der Gesamtkosten bei vielen Veranstaltungen verdient hatten, um ihre Eltern finanziell zu entlasten. Dieses besondere Engagement, das nicht alltäglich ist, führte dazu, dass sich der Ehemaligenverein des Gymnasium Philippinum, der Rotary-Club Marburg, die Firma Ahrens, die Stadt Marburg und das Land Hessen an der Finanzierung des Projektes beteiligten.
Folgende
Spielerinnen unsd Spieler des Gymnasium Philippinum vertraten das Gymnasium Philippinum und die Bundesrepublik Deutschland hervorragend in Kanada:
Anna Severdija (8 Punkte), Jenny Brauer (79), Mira Grosch (8), Christine Döhne (19, Lana Schlag (2), Lisa Koop (77), Melli Hafner (14), Anna Wittich (2), helen Moore (53), Julia Böcher (2) Kati Severdija (25), Maggy v. Geyr (71), Saskia Helbig, Max Brauer (2), Gunnar Dingel (6), Tobias Krahnke (6), Tobias Stahlschmidt (33), Johannes Berger (51), Julian Conrads (75), Andreas Engelbert (61), Tim Thielicke (55), Christoph Fuchs (61), Edi Warkentin (23), Patrick Dingel (5), Nik Thielicke (6) und Lars Happel.
Projektleiter waren Frank Dingel und Hans Brauer.
Diese genannten Schüler werden auch Gastgeber für die kanadischen Freunde sein, wenn sie am
internationalen Jubiläums-Basketball-Turnier des Gymnasium Philippinum in der Zeit vom 30.April bis 3. Mai 2002 in Marburg teilnehmen. Außer den Kanadiern werden noch Schul-Mannschaften aus Budapest, Rom, Athen, Prerov, Danzig, Grünberg, Trier und Oberhausen teilnehmen.