Hessische Schülerakademie 2015 auf Burg Fürsteneck

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ErfahrungsberichtLange vor dem Beginn der erhofften Sommerferien hatte ich mich darauf vorbereitet, am ersten Montag der Sommerferien (!!!) nach Fürsteneck zur hessischen Schülerakademie zu fahren. Ich hatte Motivationsschreiben verfasst, Vorstellungsvideos gedreht und eine Präsentation über einen Mikroorganismus erstellt. Das klingt im ersten Moment vollkommen verrückt (Denn wer fährt schon nach einem Jahr Schule in den Sommerferien zehn Tage zu einer Akademie?), aber es sollte sich herausstellen, dass es das nicht war!

Burg Fürsteneck

Wie auch die Oberstufenakademie fand die Mittelstufenakademie, die ich besuchte, auf Burg Fürsteneck statt. Die Grundmauern dieser Burg stammen teilweise aus dem 14. Jahrhundert, doch die Innenräume waren modern und komfortabel eingerichtet. Das Gelände rund um die Burg begeisterte mich vom ersten Moment an. Weitläufige Wiesen mit Apfelbäumen umgeben die Burg, die auf einem kleinen Hügel über dem kleinen Ort mit dem unschönen Namen Eiterfeld thront.
Die zehn Tage begannen mit einer Begrüßung, bei der wir in die grundsätzlichen Regeln der Akademie eingeführt wurden, und der Einteilung in Haupt- und Nebenkurse. Anschließend machten wir ein Burg-Quiz, bei dem die Leute, die zum ersten Mal die Burg besuchten, besondere Orte, die auf Bildern zu sehen waren, suchen mussten. Also hetzten wir eine geschlagene Stunde durch die alten Mauern und waren froh, als wir zurück in den Hauptsaal kamen.
Ein Tag auf Fürsteneck begann mit einem frühen Frühstück. Darauf folgte der Hauptkurs, in dem es in meinem Fall um Mikroorganismen ging. Neben dem Hauptkurs Biologie, den ich besuchte, gab es Physik, Mathematik, Chemie und Kultur. In dem Kurs wurden Inhalte erstaunlich frisch und modern vermittelt: In den ersten fünf Tagen lernten wir Allgemeines über Mikroorganismen (über die Anzahl der Mikroben in einem Kopfkissen bis hin zu der Einteilung von Kleinstlebewesen in Gruppen) und stellten unsere Präsentationen vor. Wir unternahmen dazu eine Wanderung zu einem Teich im nahegelegenen Dorf oder untersuchten die verschiedenen Orte auf der Burg auf Kleinstlebewesen. Das eigentliche Highlight der Hauptkurse folgte erst noch: Wir hatten fünf Tage Zeit, um uns eine Fragestellung auszudenken, Proben zu nehmen, Messungen auszuwerten, ein Plakat zu gestalten und die Frage hoffentlich am Ende beantworten zu können. Uns waren alle Freiheiten gelassen und wenn es etwas mit Mikroorganismen zu tun hatte, durften wir jedes Thema wählen.
Der Nachmittag wurde von Nebenkursen ausgefüllt, die die Atmosphäre auflockerten und Zeit zum Ausspannen bieten sollte. In einem Kurs nahm ich mein eigenes Musikstück auf und im nächsten bearbeitete ich selbstgeschossene Fotos mit Photoshop. Nach fünf Tagen musste man sich in einen zweiten Kurs einwählen, damit viel Abwechslung geboten war und es nicht langweilig wurde.

Abends wurde gespielt, geredet, gelacht und jeden Abend unternahmen wir andere Dinge. Von langen Werwolfspielen, über Nachtwanderungen mit Fledermaussichtungen und Lagerfeuer mit Gitarrenmusik, bis hin zum Plaudern in der Burgschenke wurde alles geboten. Der amüsanteste Abend war aber der, an dem die Talentshow stattfand. Erstaunlicherweise hatten viele Schüler tatsächlich beeindruckende Talente und nach der Show gab es eine Disco, an der auch die Betreuer, die größtenteils Assistenten an verschiedenen Universitäten waren, teilnahmen. Nach einem solchen Abend konnte es dann auch leicht passieren, dass die Hälfte der Mitglieder nicht beim Frühstück erschien, um noch etwas mehr Schlaf zu bekommen. Aber natürlich gab es nicht nur besondere Events am Abend, sondern auch über den ganzen Tag verteilt: Ein unvergesslicher Nachmittag war sicher der, an dem wir mit Planen und viel Seifenwasser bewaffnet eine Wasserrutsche aufbauten, die wir dann unter lautem Geschrei hinunterrutschten.
So vergingen die zehn Tage schnell und schon bald war der abschließende Präsentationstag gekommen. Wir hatten uns lange darauf vorbereitet und unsere Projekte waren durchaus spannend. Von Schimmelproben über Kakerlakentests bis hin zu ausführlichen Auflistungen der Mikroorganismen ihrer Lebensräume war alles vertreten und auch die anderen Hauptkurse hatten wirklich interessante Themen behandelt, die wir am Ende des Tages auch noch besuchen konnten. Alle Eltern bestaunten die Ergebnisse unserer Arbeiten und für uns ging eine intensive Zeit zu Ende. Ich nahm viele Eindrücke und Erinnerungen mit nach Hause, für die ich der Schülerakademie dankbar bin und am Ende stand für mich fest , dass ich auch nächstes Jahr gerne meine ersten zwei Ferienwochen „opfern“ würde, um die Schülerakademie 2016 zu besuchen.
Justus Reiß, Klasse 8c

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